Skandynawscy Słowianie 200

 

Dwa pojęcia – Sclavi i Slawen – które w określeniu pojęciowym (definicji) absolutnie nic ze sobą nie mają, zostały na chybił trafił ze sobą powiązane, wzglęndnie zamienione, też oczywiście przez tych którzy doskonale wiedzieli w czym rzecz. Umyślne polityczne podzielenie germańskich szczepów i rodzin na „narody”, w tym na Niemców i Polaków było  dziełem K.K. i Prawosławia. Poniższy text przybliża historyczne zaszłości 8-10 wieku, nie wyjaśnia ich jednak z  powodów politycznych – dokumentnie!

 

„DER SPIEGEL“

Skandinavische Slawen

Von Klußmann, Uwe

Die Waräger trugen maßgeblich zur Schaffung des russischen Staates bei und knüpften die folgenreiche Verbindung mit Byzanz.

Die Rede, die Wladimir Putin am 17. Juli 2003 vor Bewohnern des Dorfes Alt-Ladoga hält, klingt wie eine Standpauke an die Nation. Vor laufenden Kameras verkündet der Gast aus dem Kreml, woran Russland seiner Meinung nach krankt: "Wir beschäftigen uns wenig mit unserer Geschichte. Darin liegt die Wurzel unserer Probleme."

Nicht ohne Grund spricht Putin hier, in Alt-Ladoga südlich des Ladoga-Sees, rund hundert Kilometer östlich von Sankt Petersburg. Das Provinznest begeht gerade seine 1250-Jahr-Feier - auf Weisung des damaligen Staatspräsidenten (seit 2008 ist er Regierungschef). Putins Ukas Nr. 1390 "empfiehlt" den russischen Staatsdienern, das Ladoga-Jubiläum gebührend zu begehen. Denn Alt-Ladoga war eine der ersten russischen Städte - und ein Teil jenes Staates, den skandinavische Zuwanderer prägten.

Nahe gelegene Hünengräber geben vage Kunde von den Stadtgründern. Sie kamen wahrscheinlich erstmals im 8. Jahrhundert aus dem später schwedischen Gotland auf langen Ruderbooten über die Ostsee: Waräger, die zu den Wikingern zählten. Aus dem finnischen Wort "ruotsi" (Schweden) für die Neuankömmlinge entstand wohl das Wort "Russen". Bis heute ist "Rus" im Russischen ein Synonym für ein großes Russland, das auch Weißrussland und die Ukraine umfasst.

Die Zuwanderer sorgten für nachhaltige Entwicklung; sie bauten die Stadt zum Handelszentrum aus, wo vor allem Tierfelle umgeschlagen wurden. Auch das Bauwesen revolutionierten die Waräger.

Szenen jener wilden, fernen Epoche sind alljährlich wieder zu sehen, wenn das Freilichtmuseum Alt-Ladoga wie im Juli 2010 zum "militär-historischen Festival" einlädt. Da schießen junge Männer mit Pfeil und Bogen und werfen Speere; zwischendurch spielt eine Folk-Band. Mittelalterlich kostümierte bärtige junge Russen schwingen Schwerter und mit Metall beschlagene Holzschilde. Im Publikum des Spektakels sitzen junge Patrioten, aber auch alte Kameraden, die einst als Vorposten der Sowjetmacht auf der Wacht gegen Nato-Germanen standen.

Die Russen wissen schon lange, dass nordeuropäische Zuwanderer in ihrer frühen Geschichte eine maßgebliche Rolle spielten. Mönche des Kiewer Höhlenklosters haben die Einwanderung zu Beginn des 12. Jahrhunderts in der sogenannten Nestorchronik detailliert beschrieben.

Danach kommen die Waräger, die sich "Russen" nennen, in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts "von jenseits des Meeres" in den Nordwesten des heutigen Russland. Zunächst bekämpfen die slawisch-finnischen Ureinwohner des Gebietes die Eindringlinge, so die Chronik. Bald darauf aber stehen die Zeichen auf Zusammenarbeit. Die angestammten Siedler bitten um politische Entwicklungshilfe: "Unser Land ist groß und fruchtbar, aber es ist keine Ordnung darin; kommt und herrschet als Fürsten über uns."

Darauf reisen drei Waräger-Brüder zu den Slawen, der älteste von ihnen, Rurik, siedelt sich in Nowgorod an. Mit Rurik kommen die beiden Adligen Askold und Dir. Beide bitten um Erlaubnis, den Fluss Dnjepr Richtung Schwarzes Meer hinunterfahren zu dürfen, um Konstantinopel anzugreifen, die goldschimmernde Hauptstadt des Reiches von Byzanz.

Unterwegs, so die Nestorchronik, richten sie sich in einem Städtchen am hügeligen Dnjepr-Ufer, dem späteren Kiew, ein und begründen dort ein Fürstentum. Von Kiew aus dehnen die "Russen" ihre Herrschaft aus. Schließlich brechen sie in den sechziger Jahren des 9. Jahrhunderts an der Schwarzmeerküste mit 200 Schiffen zur Belagerung Konstantinopels auf. Dem kühnen Unterfangen ist kein Glück beschieden: Die Armada zerschellt vor den Toren der byzantinischen Metropole im Sturm.

Mit dem Tode Ruriks 879, so die Chronik, geht die Herrschaft an dessen Verwandten Oleg über. Der zieht nach Kiew, lässt Askold und Dir erschlagen und übernimmt 882 in Kiew die Macht. Ihm wird der Satz zugeschrieben, Kiew solle "die Mutter der russischen Städte" sein. Im Jahre 907 greift Oleg abermals Konstantinopel an, angeblich mit 2000 Schiffen, und hat Erfolg: Er ringt dem Kaiser Tribute und Handelsprivilegien ab.

Soweit die Nestorchronik. Manches davon, etwa die Zahl von 2000 Schiffen, mag übertrieben sein. Auch begann der Waräger-Zuzug rund ein Jahrhundert früher, als die Chronik berichtet. Drei Brüder tauchen in nordeuropäischen Sagen so häufig auf, dass Historiker zweifeln. Selbst ob Rurik je gelebt hat, ist umstritten. Doch den entscheidenden Anteil skandinavischer Migranten bei der Entstehung der "Kiewer Rus" bestreitet kein seriöser Historiker.

Dass die "Russen" des 10. Jahrhunderts keine Slawen sind, zeigen schon byzantinische Quellen, wo "die den Russen zinsbaren Slawen" erwähnt sind. Der arabische Reisende Ahmed Bin Fadlan, ein Begleiter des Kalifen Muktadir, beschreibt die "Russen" 921/22 als "Leute von ausgewachsenem Körperbau, hoch wie Palmbäume", mit breiten Schwertern "von europäischer Arbeit", also hoher Qualität - nicht anders werden zu jener Zeit die Wikinger beschrieben.

Obendrein schildert der muslimische Beobachter indigniert die sexuelle Freizügigkeit dieser Leute: "Da vergnügt sich denn wohl einer mit seinem Mädchen, während sein Freund zusieht. Ja, zuweilen befinden sich mehrere von ihnen zugleich in solch einer Lage, einer angesichts des anderen."

Ihren Ehrgeiz verbergen die Waräger hinter einer rauen Schale: Sie lösen Konflikte gern mit Gewalt. Epoche macht, dass sich unter ihrem Einfluss die ostslawischen Stämme zu einem einheitlichen Staat formieren, und das, obwohl sie gegenüber der slawischen Urbevölkerung, meist Waldbauern und Selbstversorger, eine kleine Minderheit darstellen. Entscheidend ist die gute Organisation.

Allerdings verfügen die Waräger-Fürsten weder über geschriebene Gesetze noch über einen Verwaltungsapparat. Sie agieren als Führer umherschweifender Trupps derber Gesellen, denen ein Ruf wie Donnerhall vorauseilt. Die nordischen Siedler handeln mit Pelzen, mit Bernstein, aber auch mit Sklaven. Noch heute heißen in der Ukraine bewaffnete Banden, die gewaltsam räuberische Firmenübernahmen durchsetzen, landläufig "Waräger".

Die Waräger-Fürsten des Mittelalters stützen sich auf bewaffnete Einheiten, die "Druschina". In einigen der Trupps scharen sich Adlige ("Bojaren") um den Herrscher, in anderen versammeln sich niedere Bedienstete. Die Bevölkerung in den russischen Waräger-Städten ist in Hundertschaften gegliedert, die von Ältesten geführt werden. Sie treiben Steuern ein und organisieren die Verteidigung.

Fragen der Gemeinschaftsordnung und Erbkonflikte werden in örtlichen Volksversammlungen entschieden, den "Wetsche", an denen alle freien Bürger teilnehmen, etwa in Kiew vom Jahr 1068 an. Mit der Kontrolle über Kiew erlangen die Waräger den Schlüssel zum Haupttor des russischen Handels. Denn von hier aus führen Handelsrouten nach Süden in die Steppen oder über den Djnepr ans Schwarze Meer und damit zum wohlhabenden und kulturell hochentwickelten Mittelmeerraum.

Die Hauptstadt der Kiewer Rus wächst stürmisch. Vor dem Einfall der Mongolen im 13. Jahrhundert zählt sie bereits mehr als 30 000 Einwohner und ist damit eine der größten Städte in Europa - mit hohem Anteil an Migranten. Der Geograf Ibrahim Bin Jakob, der Prag, Mainz, Speyer und Worms besucht, notiert schon 965, die Waräger sprächen Slawisch, weil sie sich "mit den Slawen vermischt" hätten. In der neuen Kultur verändern sich mit der Sprache auch Namen: Aus Helgi wird Oleg, aus Helga wird Olga.

Vor allem der Abwehrkampf gegen Steppenvölker wie die Petschenegen fördert dann die Gemeinsamkeit von „Slawen“ und Warägern, erst recht die militärische Zerschlagung des Chasarenreiches um 960. Die Chasaren, ursprünglich ein turkstämmiges Nomadenvolk, dessen Führungsschicht die jüdische Religion angenommen hat, beherrschen im 9. Jahrhundert ein Gebiet, das vom Kaukasus bis in den späteren Moskauer Großraum reicht. Gegen diese Feinde stellt sich mit dem Wagemut der Wikinger und der Bodenständigkeit der Slawen eine zähe Kraft, die später noch manchen fremden Eroberer am Erfolg hindern wird.

So formiert sich aus dem Waräger-Fürstentum von Kiew die "Kiewer Rus", die "ursprüngliche Form des russischen Reiches", schreibt der Historiker Wassili Kljutschewski zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Später werden die Russen Kiew als ihre Metropole und Keimzelle ihres Imperiums betrachten. Diese tiefe Überzeugung lässt noch am Beginn des 21. Jahrhunderts Versuche scheitern, die Ukraine politisch nach Westen zu führen.

Mit den skandinavischen Wurzeln ihrer Staatlichkeit aber tun sich die Russen lange schwer. Im 18. Jahrhundert, als Zar Peter I. im Großen Nordischen Krieg die Schweden schlägt und den Zugang zur Ostsee erstreitet, mag man seine Herkunft nicht von den Ahnen des schwedischen Erzfeinds ableiten. So beginnt Mitte des 18. Jahrhunderts an der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg ein erbitterter Streit über die Waräger, der sich bis ins 20. Jahrhundert fortsetzt.

Als der deutsche Historiker Gerhard Friedrich Müller, ein Gelehrter in russischen Diensten, Material zur skandinavischen Herkunft der Russen sammelt, stößt er auf wütenden Protest. Zum Wortführer der Gegner macht sich Michail Lomonossow, ein zum Universalgelehrten aufgestiegener Fischersohn.

Der Nicht-Historiker Lomonossow, nach dem heute Moskaus große staatliche Universität benannt ist, schreibt 1750 ein erbittertes Gegengutachten: Müllers These, dass die "ersten russischen Großfürsten von namenlosen Skandinaviern" abstammten, sei "Russlands und der Akademie unwürdig", außerdem "für die russischen Hörer unangenehm und ganz unerträglich". Der so Attackierte fällt in Ungnade, wenn auch vergleichsweise sanft: Er wird degradiert und erhält weniger Gehalt.

Im 19. Jahrhundert gewinnt dann die "Normannentheorie" wieder an Boden. So räumt Kljutschewski in seiner "Geschichte Russlands" ein, die Waräger seien "nach vielen Anzeichen Skandinaven und nicht slawische Bewohner des südbaltischen Küstenstrichs oder des heutigen Südrussland" gewesen.

Das Regime Josef Stalins allerdings belebt 1936, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, Lomonossows Leugnung der skandinavischen Ursprünge. Die schlichte Logik jener Zeit: Wer vielleicht gegen "germanische Faschisten" kämpfen muss, soll nicht dadurch verunsichert werden, dass er über seine germanischen Wurzeln nachdenkt.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wagen Sowjet-Historiker allmählich wieder, sich der warägischen Vergangenheit ihres Landes zu nähern. Heute ist international weitgehend unstrittig, dass die Waräger eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der russischen Staatlichkeit gespielt haben.

Dabei reichte ihre Wirkung dank Handel und See-Erfahrung noch erheblich weiter. Aus Konstantinopel, das sich nach der Spaltung des Römischen Reiches auch Ostrom nennt, übernehmen die Russen den Glauben.

Um 950 taufen byzantinische Priester die Kiewer Fürstin Olga. Später zwingt Wladimir I. die Kiewer an den Ufern des Dnjepr zur Massentaufe und bekehrt das Land gewaltsam zum orthodoxen Christentum.

Währenddessen sichert eine Waräger-Garde, von Wladimir entsandt, den Thron des Kaisers von Byzanz. Dessen Schwester Anna wird Wladimirs Ehefrau. Nordmänner bilden von nun an den Kern der kaiserlichen Leibwache in Konstantinopel.

Mehr als zwei Jahrhunderte sichert die Waräger-Garde das Machtzentrum von Byzanz. Im Jahr 1204 unterliegt Konstantinopel einem Angriff von Kreuzfahrern. Die von den Warägern mit Blut besiegelte Verbindung zum Bosporus aber ist so stark, dass weitere zweieinhalb Jahrhunderte später die Russen die Reichsidee von Byzanz übernehmen.

Mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 geht das zu-vor schon durch innere Konflikte geschwächte oströmische Imperium unter. Das Ende ihres geistigen Kraftquells erschüttert und verunsichert die orthodoxen Russen.

Da reklamiert das Moskauer Großfürstentum mit einem symbolischen Schritt das Erbe des byzantinischen Reiches für sich: Iwan III., Moskauer Großfürst und expandierender "Sammler der russischen Erde", heiratet 1472 Sophia Palaiologa, die Nichte des letzten Kaisers von Byzanz.

Die junge Moskauer Großfürstin mit den sinnlichen Lippen gibt der Herrschaft Iwans III. kaiserlichen Nimbus. Bald nach der Hochzeit verwendet der Großfürst den Titel eines Zaren. So sind die kommenden knapp viereinhalb Jahrhunderte Zarenherrschaft auch eine Folge der einst von den Warägern geschaffenen Verbindung mit Byzanz.

Freilich sind in Russland neben imperialer Größe auch die Schattenseiten zu spüren: ein Hang zum autokratischen Führungsstil, zu Hofintrigen und Korruption - Erbübel, die sich fortsetzen bis in die Ära des Herrschers Wladimir Putin.

 

WIKINGER ALS SÖLDNER

Waräger-Garde

 

Kurz nach 980 sandte Großfürst Wladimir (imię po chrzcinach)  von Kiew an Basileios II., den Kaiser von Byzanz, 6000 normannische Kämpfer, die dessen Thron verteidigen sollten. Diese Wikinger bildeten fortan den Kern der kaiserlichen Leibgarde. Am Hof von Byzanz schätzte man die Loyalität der langen Kerls aus dem Norden; sie galten als vorzügliche Kämpfer. Die Waräger-Garde wurde oft fernab der Hauptstadt eingesetzt: in Sizilien, Armenien und Syrien, aber auch im Mittelmeer gegen arabische Piraten. Die fürstliche Bezahlung der Elitesoldaten sorgte dafür, dass kein Mangel an Bewerbern bestand. Der berühmteste Gardist war Harald der Harte, norwegisch Harald Hardråde, geboren 1015 (siehe Seite 124). Selbst aus Island wurden Söldner aufgenommen, wie stolze Heimkehrer-Zeugnisse belegen. Später durften neben Slawen und Skandinaviern auch Angelsachsen in die erlesene Fremdenlegion eintreten. Erst als die aufstrebende Seemacht Venedig 1204 den vierten Kreuzzug nutzte, Byzanz endgültig einzunehmen, war damit auch das Ende der Waräger-Garde besiegelt.

 

SPIEGEL GESCHICHTE 6/2010
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Księstwo Kijowskie

 

Staraja Russ’a

 

 

Die schwedischen Wikinger zog es nach Osten, bis hinein in das heutige Russland ans Schwarze Meer und in die Gegend von Kiew.

 

In den heutigen Ost Polen und Ukraine wurden sie "Rus" genannt und begründeten Ende des 9.Jahrhunderts das Großreich von Kiew, den Vorgänger Russ - lands. Dieses Reich befand sich in Weißrussland, der Ukraine,  Russland und  bis hin nach Moskau. Sie selbst nannten sich Waräger. Ab dem 9.Jahrhundert kamen in das Reich der Rus vermehrt Söldner, die innerhalb eines Jahrhunderts „glagolisiert“ waren und dann nicht mehr Waräger genannt wurden, da dies als ein Synonym für "Fremde" ausgelegt werden dürfte. Bis zum 13. Jahrhundert dauerte allerdings der Zustrom aus Skandinavien an, die Neuankömmlinge wurden weiterhin als Waräger bezeichnet.

 

Vom Reich der Rus aus gab es weitere Expeditionen in ferne Gebiete, z.B. ins weit entfernte Bagdad und an den Persischen Golf. Der Ruf der Waräger war selbst bis dorthin gedrungen.

 

Mit dem Bagdader Hof existierten allerdings recht gute Beziehungen, hier gab es eine große Nachfrage nach den Gütern aus dem Reich der Rus und besonders hellhäutigen Sklaven aus Nordeuropa. Um 860 berichtet der Araber Ibn Chordabeh, in Byzanz und Bagdad nordische Kaufleute gesehen zu haben, wie sie dort Schwerter und Felle veräußerten.
Aus der Stadt Novgorod, der ein hoher Anteil warägischer Bevölkerung zugewiesen wird, segelten sie die Wolga hinunter bis nach Astrachan und das Kaspische Meer. Allgemein nutzten die Waräger gerne die großen russischen Flüsse wie auch den Don, Dnjepr, Düna und Newa, um sich fortzubewegen. Die Chasarenfürsten machten sehr schnell Bekanntschaft mit ihnen, förderten aber auch den Austausch und Handel.
Vom Schwarzen Meer gelangten die Waräger nach Konstantinopel, wo sie für lange Zeit die Leibgarde des Oströmischen Kaisers stellten (Warägergarde). Die erste Hauptstadt  hieß RUSS’A !!

 

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Zusammengetragen von t.v.r.

 

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Kirchensprache

[...] Danach erfand der Historiker Schmeidler das Wort „Slawen“, dem dann auch eine andere geschichtliche Bedeutung zugewiesen wurde.

In der ganzen Geschichtsschreibung, auch im Altertum nicht, gab es bis zu Schmeidler keine Slawen.

In der heutigen Geschichtsschreibung versteht man unter den Slawen  ein Volk, das nach der Völkerwanderung in den Weichsel-Wartheraum bis zur Elbe hin „eingesickert“ ist. Auch die Slawisten können heute noch nicht sagen, woher sie kamen. Gelegentlich werden die Pripjet-Sümpfe als ihre Heimat angegeben.

 Die Völkerwanderung als fester Bestandteil in der heutigen Geschichtsschreibung ist ein weiteres fragwürdiges Thema in der deutsch-polnischen Geschichte.

 Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Lehre von der Völkerwanderung vom polonisierten Deutschen Brandke und dem husitischen Fanatiker Safarik in die Welt gesetzt..

Sie behaupteten, daß der Raum zwischen Weichsel und Elbe von den germanischen Stämmen verlassen wurde und durch die Slawen eingenommen wurde.

Vor dem 19. Jahrhundert erwähnt die Geschichtsschreibung nichts dergleichen. Natürlich sind schon immer in der Geschichte Völker gewandert, sei es wegen Übervölkerung, Kriege oder Hungersnöten. Meistens aber waren es nur die Jüngeren des Volksstammes, die ihre Heimat verließen. Nach  Brandke löste der Hunnensturm anfangs des 5. Jahrhunderts die Völkerwanderung aus. Die Hunnen gelangten bis auf die Katalaunischen Felder, das ist in Frankreich in der Champagne, wo sie von den Westgoten und Römern besiegt wurden.

Hat sich noch nie jemals ein Historiker gefragt, warum gerade das Gebiet zwischen Weichsel und Elbe von den Ostgermanen verlassen wurde? Warum wurden die Volksstämme zwischen Elbe und Rhein nicht vertrieben wie z. B. die Burgunder am Rhein, die Chatten oder die Cherusker?

Der Hunnenkönig Etzel wurde von den Germanen „Attila“ genannt. Das ist gotisch und heißt Väterchen. Warum ein Kosename für einen blutrünstigen Barbaren aus den Steppen Asiens? Wer je das mittelalterliche Epos „Die Nibelungen“ gelesen hat, wird daraus erfahren, daß Attila freundschaftliche Beziehungen zu den Germanen unterhielt. Bekannt ist auch die Hochzeit von Attila mit Krimhild, die Schwester des Burgunderkönigs Gunther,der in Worms in der Königsburg mit seinen beiden Brüdern Gernot und Giselher herrschte.

In der Nibelungensage ist auch die Rede vom Markgraf Rüdiger von Bechelaren, der sowohl mitEtzel/Attila als auch mit dem Königshaus in Worms befreundet war. Auch wenn das Nibelungenlied „nur“ ein Epos ist, entbehrt es sicherlich nicht einiger geschichtlicher Tatsachen, die im Volksmund weitergegeben wurden. Soweit bekannt, soll Attila die besiegten Volksstämme zur Heeresfolge gezwungen haben und verlangte Tribute von den unterlegenen Stämmen. Bekannt ist auch, daß auf den Katalaunischen Feldern ein Großteil der Kämpfer auf der Seite der Hunnen Germanen waren. Hier kämpften Germanen gegen Westgermanen und Römer.

 Und in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts beschreibt Adam von Bremen den ostelbischen Raum als „reichste Provinz Germaniens“ , reich an Männern, Feldfrüchten und Waffen, die von den Vinulern beherrscht wird, die man früherWandalen nannte.“ Im 13. Jahrhundert schrieb Bischof Bogufal II. von Posen, „daß kein Volk so viel Gemeinsames habe und so vertraut wäre, als die Sclavi mit den Deutschen“. Einwandfrei berichteten diese Historiker über Ostelbien von deutschen Volksstämmen. Ginge es nach den Slawisten, so müßten in Ostelbien bereits seit dem 6. Jahrhundert nach der Zeitenwende Slawen gelebt haben. Karten, die im 15. Jahrhundert entstanden sind, benannten das Land zwischen Elbe und Weichsel „Vandalia“. Auch wenn heute Teile der Bevölkerung zwischen Elbe und Weichsel slawisch sprechen, besiedelten ostgermanische Stämme dieses Gebiet.

 

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Zusammengetragen von t.v.r.